Phillip Island, Great Ocean Road und Grampians

 

Wie im letzten Artikel schon erwähnt, bin ich nach meiner Zeit in Melbourne für einige Tage nach Phillip Island gegangen. Die Großstadt ist schon anstrengend nach einiger Zeit und so war ich „reif für die Insel“ 😉

Phillip Island ist eine ca 20 mal 10km große Insel die per Bus 150km nordwestlich von Melbourne liegt. Per Bus?! Ja, per Bus! Das Busnetz Victoria scheint sehr gut ausgebaut zu sein, und so ging es von der Southern Cross Station für nur 12,80 Dollar mit einem Umstieg dahin. Im Hostel angekommen traf ich ein paar andere Deutsche, und zusammen fuhren wir zum Strand und später zur Pinguinparade, das, wofür Phillip Island bekannt ist.

Die kleinsten Pinguine der Welt lassen sich nämlich auf Phillip Island finden, ganz so, wie wir es im Biologie-LK gelernt haben (Bergmann-Regel!). Und da es anscheinend so spannend ist, wenn Pinguine, die kleiner als ein Schulbuch sind, nach der Fischjagd aus dem Meer krabbeln, und dies natürlich erst tun, wenn die Sonne untergegangen ist (Fressfeinde), haben die findigen Australier gleich zwei fette Tribünen inklusive Beleuchtung in den Strand betoniert. Und Brücken über ihre Brutstätten. Und ein Infocenter. Man kann sogar Popcorn oder Plüschpinguine kaufen! Trotz des hohen Eintritts kommt die Attraktion offenbar an, und so trotzten wir und ca 600 andere dem kalten Wind um die winzigen Kerlen bei ihrer Rückkehr zu beobachten. Fotos waren verboten, um die armen Tiere nicht zu verwirren, was wohl besonders hart für die Massen asiatischer Touristen war.

Nach einiger Zeit konnte man dann tatsächlich die ersten Pinguine aus dem Wasser kommen sehen. (Und wenn man es nicht sah, dann hörte man es, ein großes „Ooooh“ und „Aaaah“ begrüßte jeden einzelnen Pinguin). Die kleinsten Pinguine der Welt hatten jedoch auch mit den Wellen zu kämpfen, und so wurden sie regelmäßig von zurückrollenden Wellen umgeworfen, was besonders drollig anzusehen war. Im Endeffekt sind ca 100 Tiere herausgekommen.

Man mag von diesem kommerzialisierten Tourismus halten was man will. Es war trotz allem doch interessant, besonders da man später auch von den Brücken die Tiere aus nächster Nähe an ihren Nestplätzen beobachten konnte. Aber besonders hat mich die Größe dieser Einrichtung beeindruckt, die vielleicht auch gut so ist, um die Tiere zu schützen und Aufklärung über die Tierwelt zu betreiben.

So, jetzt muss ich mich aber kürzer fassen! Also weiter:

Meine Unterkunft war die Jugendherberge der Insel, und da zu dieser Zeit fast nur „Inventar“ da war, war es ein sehr familiärer Aufenthalt mit viel Charme. An einem Nachmittag habe ich sogar ein Stück Kuchen von der Herbergsmutter geschenkt bekommen.

Für einen Tag habe ich mir ein Rad ausgeliehen und mit ihm die Insel erkundigt. Muss lustig ausgesehen haben, wie ich mich mit diesem zu kleinem, pinken Rad und roten Helm auf dem Kopf abgemüht habe. Dabei wurde dem Koala Centre ein Besuch abgestattet und ich konnte ein paar dieser süßen Gesellen fotografieren:

Koalas sind wundersame Tiere, sie ernähren sich von Eukalyptus-Blättern, die zu 14% giftige Stoffe enthalten, und sind nur vier Stunden am Tag aktiv, während sie in der restlichen Zeit vor sich hin dösen. Darüber hinaus sind sie Feinschmecker und essen nur von bestimmten Eukalyptusarten am liebsten die jüngsten Blätter.

Nach einiger Zeit Sucherei habe ich dann auch Travelmates gefunden, um den nächsten Teil meiner Reise zu begehen. Thomas und Chris, die nach ihrem Bachelor die Welt erkunden, haben mich in ihrem roten Ford Geländewagen von Melbourne mit nach Adelaide genommen.

Nach Adelaide ging es über die Great Ocean Road, eine wunderschöne Küstenstraße, die sich direkt an der Küstenlinie an den Bergen entlang schlängelt. Früher gedacht zur Anbindung kleiner Dörfer an das Verkehrsnetz, ist sie heute ein beliebter Weg für Touristen wie uns. Ein paar Fotos:

Besonder schöne Bilder sind bei unserem Essen am Meer entstanden, wir waren nämlich in angenehmer Gesellschaft: Kakadus!

Gezeltet wurde Backpacker-standesgemäß in 15 Dollar Zelten. Den Schuh mit dem 30 Dollar Schlafsack habe ich mir allerdings nicht angezogen, worüber ich im Endeffekt auch sehr froh war. Unsere Campingplätze lagen zumeist in Nationalparks, und so wurden des Öfteren in Zeltnähe Kangerus gesichtet:

Ich konnte sogar beobachten, wie ein schon relativ großes Kangeru-Junges aus dem Beutel der Mutter trank.

Ein Lagerfeuer gehört natürlich auch zum Campen dazu und wir hatten schöne Abende mit anderen Backpackern.

Leider spielte das Wetter nicht mit, als wir die zwölf Apostel (die in Wahrheit nur noch 8 sind) besuchen wollten und so fanden wir diese in einem ausgewachsenen Küstensturm auf. Dieser war so stark, dass… Ok, dieses Selfie gibt die Situation finde ich am besten wieder:

Die stürmische Ser war echt beeindruckend.

Und so könnte das auch ausgesehen haben:

Schon auf dem Weg zu den zwölf Aposteln haben wir die ersten Wasserfälle besucht. Auf dem Weg zu jenen hat man sich teilweise im (Regen-) Schatten riesiger Bäume wiedergefunden.

Das hier war wohl einer der Schönsten.

Im späteren Verlauf der Reise haben wir die Grampians besucht, einen Gebirgszug, in dem man schöne Wanderwege und Wasserfälle besuchen und wunderbar zelten kann.

Dies hier sind übrigens Chris und Thomas:

Diese Emus haben wir neben der Straße gesehen:

Auf dem Weg nach Adelaide lag außerdem dieser pinkfarbene Salzsee.

 

Gerade sitze ich im Gartenhaus von meinem australischen Freund Sam und seiner Familie, die mich sehr freundlichen aufgenommen haben und mir Australien aus Sicht der Australier näherbringen. Doch dazu mehr im nächsten Artikel!

Viele Grüße

Julius

One thought on “Phillip Island, Great Ocean Road und Grampians”

  1. Hey Julius, es ist 6.45 Uhr in good old G-Town-City…und ich liege im Bett – müsste längst aufstehen und kann nicht aufhören, deinen Pist zu lesen. Ich höre gern von anderen Ländern, ich liebe Tierfilme und Dokumentationen, aber ich stelle gerade fest: Es ist viel interessante von dieses Dingen berichtete zu bekommen, wenn man den „Berichterstatter“ kennt. Danke, dass wir so deine Erfahrungen teilen können!

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